Trotz gesunkener Kaufkraft und zurückhaltender Investitionen in vielen Ländern ist es a. hartrodt 2024 gelungen, die Kundenstruktur stabil zu halten. „Unsere Beweglichkeit als mittelständisches Familienunternehmen erweist sich als Vorteil“, kommentiert der geschäftsführende Gesellschafter, Felix Wenzel, die Vorlage des Geschäftsberichts. Im Vorjahresvergleich stiegen die Speditionserlöse um 9,5 Prozent auf fast 566 Millionen Euro, das Betriebsergebnis (Ebit) gab um 66,8 Prozent auf 3,8 Millionen Euro nach. Auf der Ertragsseite hätte sich Wenzel „ein besseres Jahr gewünscht“, zeigt sich angesichts der komplizierten Weltwirtschaft aber zufrieden.
Asien strategisch wichtig, Südamerika gewinnt Bedeutung
Auf Europa entfällt fast die Hälfte der Speditionserlöse, die dort um 8,4 Prozent zunahmen. Die zweitstärkste Region Asien, die laut Wenzel „strategisch große Bedeutung hat“, verbesserte den Umsatz um 27,7 Prozent. Der geschäftsführende Gesellschafter Jan van Tienhoven beobachtet bei Kunden einen Trend zum Multisourcing, um Risiken zu minimieren. Er geht davon aus, dass auch Südamerika „für uns weiter an Bedeutung gewinnt“.
Deutlich mehr Umsatz in fast allen Geschäftszweigen
Im vergangenen Jahr beförderte a. hartrodt 2,8 Millionen Tonnen Fracht, und damit 1,6 Prozent weniger als 2023. Unterdessen legte die transportierte Containermenge um 2,7 Prozent auf fast 219.000 TEU zu. Bei steigenden Frachtraten ging die Sendungszahl leicht zurück, aber anders als im Vorjahr verzeichneten fast alle Geschäftszweige deutlich mehr Umsatz. Besonders signifikant fiel das Plus mit 54,1 Prozent im Lkw-Bereich aus. Das umsatzstärkste Seefracht-Segment verbesserte sich um 13,2 Prozent, das Lagergeschäft um 16,4 Prozent. Nur bei Luftfracht fiel der Umsatz um 3,7 Prozent zurück, auch die Marge sank um 3,8 Prozentpunkte auf 24,3 Prozent.
Das Management von a. hartrodt will weiter an den Kostenstrukturen arbeiten, Prozesse optimieren, die Digitalisierung vorantreiben und die Kundenpflege weiter ausbauen. Chief Financial Officer Andreas Schrön erwartet 2025 „einen Umsatzanstieg und einen positiveren Jahresüberschuss nach Steuern im Vergleich zum Vorjahr“. Den Fokus richtet a. hartrodt darauf, die operativen Stärken weiter auszubauen und Kunden in einem volatilen Umfeld bestmögliche Lösungen zu bieten.